Der Dritte Weltkrieg steht bevor, orakelte Jack Ma, Gründer der chinesischen Mega-Plattform Alibaba. Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos Anfang des Jahres zeichnete er ein düsteres, apokalyptisches Zukunftsszenario. Und meint, dass die neue technologische Revolution, die uns die Digitalisierung bringt, soziale Krisen und Kriege auslösen wird.
Wie Jack Ma das so beschreibt, klingt es nach einem großen Drama. Ich hoffe, dass es nicht so schlimm wird. Dennoch stimme ich ihm in einigen Aspekten zu. Nicht nur anderswo auf der Welt, auch bei uns in Deutschland wird die Digitalisierung Teile unserer Arbeitswelt radikal verändern.
Ja, die Veränderungen kommen
Unleugbar werden viele Jobs schon in naher Zukunft durch Roboter und Maschinen ersetzt, die, mit KI ausgestattet, intelligent und zeit- und kostensparend immer mehr Arbeiten übernehmen werden. Ich erlebe diesen Trend in meiner Beratungstätigkeit schon heute, sehe wie Handwerker und einfache Arbeiter wie Monteure durch Drohnen ersetzt werden.
Das ist einerseits eine positive Entwicklung: Zum Beispiel in der Windkraft-Firma, mit der ich zusammenarbeite, müssen immer weniger Mitarbeiter die gefährlichen Aufstiege zu den Rotorblättern auf sich nehmen. Die Drohne fliegt rauf und erledigt diesen Job. Kein Menschenleben ist mehr in Gefahr. Aber dafür der Arbeitsplatz. Denn wenn ihre Arbeitsbereiche wegfallen, befürchten Mitarbeiter, dass ihre Arbeitgeber sie einfach einsparen.
Kein Wunder also, dass sich Arbeitnehmer lautstark gegen die Einführung von neuen Technologien sperren und alles beim Alten belassen wollen. Damit ihre Jobs gesichert bleiben. Das hält manchmal sogar Führungskräfte davon ab, den digitalisierten Weg einzuschlagen.
Vorerst scheint es etwas Entspannung zu bringen. Auf Dauer aber werden Unternehmen untergehen, die sich dem technologischen Fortschritt verweigern. Sie werden ganz einfach von der Konkurrenz abgehängt, die mit besseren Preisen oder höherer Qualität die Kunden mehr überzeugt.
Dritter Weltkrieg?
Also doch Apokalypse? Nein. Nicht wenn die Businesslenker umdenken und sich den Kulturwandel zutrauen, der jetzt wichtig ist. Wenn die Führungsetagen beginnen umzudenken und sich neue Werte und Denkwege erarbeiten. Wenn Sie eine Unternehmenskultur des gemeinsamen Wandels und Vorangehens wagen.
Und das funktioniert, wenn die Managementebene und die Mitarbeiterebene an einem Tisch versammelt ist und alle gemeinsam nach neuen Wegen suchen.
Neu und unbekannt
Dass das kein Spaziergang ist, erlebe ich immer wieder, wenn mich Firmen als Moderator für ihren Change-Prozess ins Unternehmen holen. Denn alte Denkmuster, alte Ängste und eingefahrene Prozesse müssen Mitarbeiter wie Führungskräfte schon hinter sich lassen. Doch wenn es gelingt, dass sie sich davon freimachen, dann ist eine echte Veränderung möglich. Dann können sie vom Gegeneinander zum Miteinander kommen, bringen Bereitschaft für neue Wege mit, lernen andere Denkweise kennen und können zusammen Pilotprozesse aufsetzen, um Erfahrungen zu sammeln. Sie trauen sich das Prinzip des LEAN INTO IT zu.
Ich helfe, moderiere und begleite Sie auf Ihrem Weg, der auch von Rückschlägen und Misserfolgen gezeichnet sein kann. Schließlich haben die wenigsten Führungskräfte ihre Mitarbeiter bisher gebeten, sich voll und ganz mit ihren Vorstellungen einzubringen. Sie müssen dazu Zuhören und Annehmen lernen, genauso wie Handwerker, die bisher nur operativ gearbeitet haben, oft nicht gewohnt sind, sich strategische Gedanken fürs ganze Team zu machen. Aber wenn sie ein gewinnbringendes Miteinander erreichen wollen, braucht es Offenheit und Flexibilität. Und dabei unterstütze ich Führungskräfte und Teams.
Und wenn wir alle Erfolg haben, brauchen wir keinen neuen Weltkrieg zu fürchten.