Gute Zusammenarbeit – das ist ohne Frage das Rückgrat Ihrer Organisation. Solange ein Betrieb klein ist und aus einer Handvoll Mitarbeitern besteht, funktioniert sie in der Regel auch noch hervorragend. Doch je größer die Organisation heranwächst, desto mehr entsteht hier ein Schluckauf, da ein Stolpern, dort ein blauer Fleck. Wird die Zusammenarbeit dann noch auf globaler Ebene notwendig, kann es schnell zum Genickbruch kommen.

Ungeachtet aller Bekenntnisse zu Teamarbeit, Wissenstransfer und dem globalen Miteinander  handhaben einzelne Mitarbeiter und Abteilungen ihr Wissen, ihre Erfahrungen und Praktiken immer noch als intellektuelles Eigentum und behalten sie unter Verschluss.

Doch keine Sorge, es muss nicht so sein. Zum Glück gibt es auch andere Beispiele. Diese zeigen, wie es gelingt, dass die Zusammenarbeit im Unternehmen über Abteilungs- und Landesgrenzen hinweg funktioniert. Der Schlüssel dazu sind Ihre Führungsspieler.

Viele Köpfe, ein Mindset

Das durfte ich selbst erleben bei einem internationalen Unternehmen, das ich seit mehreren Jahren eng betreue. Es hat Standorte an allen Ecken und Enden der Welt, von den Vereinigten Staaten über Indien bis hin zu den Metropolen in China. Da können schon Videokonferenzen dank der Zeitverschiebung zur Herausforderung geraten.

Das Unternehmen hatte sich deshalb so organisiert, dass es in den Kernregionen eigene Führungsteams gab, die ziemlich autark agierten. Das ging auch lange Zeit gut, aber als der Wettbewerb stärker wurde, war globale Zusammenarbeit ohne Wenn und Aber angesagt. Das kam für einige der Topmanager allerdings fast dem Erlernen einer neuen Sprache gleich. 

So richtig in Schwung kam die Entwicklung erst durch einen neuen Manager der jüngeren Generation. Er stieg im vergangenen Jahr in die Führungsriege auf und mischte sie mit einem völlig neuen Mindset ordentlich auf – einem Mindset, das dem Führungsteam bis dato völlig unbekannt war.

Ich zeig’s euch!

Nick hatte es sicherlich nicht leicht als junger Emporkömmling. Ich hatte erwartet, dass er nun in der neuen Position entsprechend die Muskeln spielen lassen und seine Kompetenz unter Beweis stellen würde. Ganz nach dem Motto: „Ich zeige euch jetzt mal, wie das hier läuft!“

Aber nein, Nick tat das exakte Gegenteil. „Ich weiß nicht, wie genau das funktionieren kann“, lautete seine Herangehensweise an die etablierten Player des Unternehmens. „Ich brauche da eure Unterstützung.“

Nick hatte ganz einfach ausgesprochen, was bisher noch keiner der Topmanager eingestehen konnte: Die Firmenstruktur und die gesamten Anforderungen waren über die Jahre und aufgrund der globalen Ausrichtung viel zu komplex geworden, als dass eine einzige Führungskraft sie in Gänze durchblicken hätte können. Das Wissen der vielen war gefragt – auch und besonders auf Führungsebene.

Über Nicks Zugang kam eine Entwicklung in Gange, die lange noch nicht perfekt ist, die aber allen zeigt, wie notwendig und zielführend in der heutigen Zeit Denken und Handeln im Sinne von „WE – miteinander einfach stärker!“ sind.

Zusammenarbeit auf einem neuen Level

Führen bedeutet für mich in dem komplexen Zeitalter, in dem wir leben, dass Sie das Wissen Ihrer Mitarbeiter und Kollegen nutzen und sogar aktiv einholen. Denn es ist dieser Austausch, der Ihre Zusammenarbeit auf ein neues – und heute unverzichtbares – Level hebt.

Je größer die Wissensbasis, desto bereichernder kann eine solche Zusammenarbeit dann sein. Dazu tut vor allem Diversität gut – Frauen und Männer im Führungsteam, der Mix aus jungen und älteren Mitarbeitern, verschiedene Nationalitäten und Kulturen im Team und so weiter.

Sie tun sich und der Zusammenarbeit in Ihrem Unternehmen den größten Gefallen überhaupt, wenn Sie einen möglichst bunten Haufen an Mitwirkenden zusammenstellen und dieses vielfältige Miteinander nicht nur im eigenen Bereich sondern über sämtliche scheinbaren Grenzen hinweg pflegen. Denn auf umso mehr Ressourcen Ihre Führungskräfte und Mitarbeiter zugreifen können, desto erfolgreicher lassen sich komplexe Herausforderungen managen und gestalten.